Leseprobe:
Frühling:
Im Mai!
Für mich beginnt das Leben erst richtig im Mai.
Da wacht man auf von der Vögel Geschrei,
die Sonne scheint, es ist lieblich und hell;
die Erde riecht warm, man hört Hundegebell.
Alle Welt im Mai erscheint glücklich und froh.
Das gefällt mir an diesem Monat so!
Sommer:
Ich bleibe nicht hier
(Tanka)
Ich bleibe nicht hier,
sprach der Sommer zum Herbste.
Ich ziehe nun fort.
Auf der anderen Seite
der Welt erwartet man mich.
Herbst:
November
Wenn draußen die Novemberstürme
mit Regen durch die Straßen ziehen,
dann müssen Mensch, Tier und Gewürme
in ihre Häuser fliehen.
Die Vögel fliegen in den Süden
und machen sich so aus dem Staub,
die Bienen träumen von den Blüten,
der Igel schläft im Haufen Laub.
Die Käfer schlummern in der Erde,
der Regenwurm in seinem Loch.
Sie warten, dass es Frühling werde,
doch kommt der Winter noch!
Wir haben uns dick eingemummelt,
aus den Kaminen steigt der Rauch,
die Grippe hat sich rein geschummelt
und oft erkältet sind wir auch.
Winter:
Winterlich Weiß
Wie winterlich Weiß
wird wohl Weihnachten werden?
So sorgen sich solche,
die durch die dämmrige Dunkelheit
des Dezembers darben. – Doch
lieblich leuchtendes Licht
lässt längst Luzienkinder
leise lachen.
Wintermaler
Ich male dir den Winter
mit Farben Lila, Blau
und unterm kahlen Apfelbaum
nehm ich ein bisschen Grau.
Den Schnee kann ich mir sparen,
das Blatt, es ist schon weiß.
Wenn du mein Bild genau ansiehst,
dann rieselt er ganz leis.