Ausstellung der Oppenheimer Künstlerin              Waltraud Vosniak, 29.06. - 26. 08. 2018

Humorvolle und symbolstarke Begegnungen

„Spuren der Begegnungen“ heißt eine Ausstellung der Oppenheimer Künstlerin Waltraud Vosniak, die am Freitag, 29. Juni, 19 Uhr, in der Galerie Hofgut Guntershausen eröffnet wird. Sie zeigt Skulpturen und Gemälde im Spannungsfeld untypischer Begegnungen mit starker Symbolkraft.

Die Stier-Frau fällt gleich beim Betreten der Ausstellung ins Auge: Eine knapp einen Meter hohe, kraftvolle Skulptur aus dunklem Ton. Winterhart gebrannt. Dieser Stier hält etwas aus.

Starke Hörner, eine freundlich lächelnde Schnauze, riffelige Haut, eine anmutige Haltung. Ist das nicht untypisch? Widersprüchlich? Eigentlich Symbol der Männlichkeit, begegnet dieser Stier seiner Umwelt mit ebenso vielen weiblichen Attributen.

Waltraud Vosniak nennt diese zentrale Skulptur ihrer Ausstellung „Zerrissene Seele: Stier - Frau“. In ihr erkennt sie sich selbst: „Ich bin Frau – und Stier. Nicht nur vom Sternzeichen. Ich sehe auch oft rot. Gehe mit den Hörnern durch die Wand. Ich möchte immer alles auf einmal.“ Gepaart mit den weiblichen Qualitäten ihrer Stier-Skulptur, kann daraus eine beeindruckende Kraft entstehen. Die Stier-Frau von Waltraud Vosniak wartet ab, bevor sie ihre Hörner einsetzt. Und sie hat große, menschliche Ohren. Damit kann sie zuhören, ohne gleich rot zu sehen.

Die Begegnung mit dem Weiblichen ist ein wiederkehrendes Motiv in Waltraud Vosniaks Werken. Zum Beispiel in dem aus weißem Ton modellierten Obelisken „Generationen“, der das Kräfte-Dreieck Tochter – Mutter – Großmutter thematisiert. Oder in dem farbigen Acrylbild „Familienbande“ in der die Frauen der Familie zentrale Positionen einnehmen.

Auch die selbstbewusste „Raucherin“ (weißer Sandstein) und „Die Aufsteigende“ (dunkler Ton) passen in diese Motiv-Linie.

Die Ausstellung im Hofgut Guntershausen zeigt außerdem farbenfrohe und verspielte Malereien von Waltraud Vosniak. Unter anderem eine humorvolle Emu-Serie: Das Tier steckt nicht, wie von ihm erwartet wird, den Kopf in den Sand, sondern begegnet dem Leben (und dem Betrachter) mit schalkhaft-herausforderndem Blick. Insgesamt umfasst die Ausstellung sieben Skulpturen und 40 Bilder. Die meisten der Werke stehen auch zum Verkauf.

 

Waltraud Vosniak wurde 1948 in Münster / Westfalen geboren. Schon als Jugendliche arbeitete sie in einem Atelier und wollte Kunst studieren, entschied sich dann aber doch für eine „bodenständige“ Karriere. Eine Sommerakademie vor 12 Jahren rief die lebenslange Leidenschaft wieder wach. Diesmal endgültig.  Seitdem lebt Waltraud Vosniak ihren Traum, arbeitet jeden Tag im Atelier oder in der Werkstatt und hat jedes Jahr eine Ausstellung.

Waltraud Vosniak ist Mitglied im Künstlerkreis Nierstein.

Bilder der Ausstellung

Einige wenige Impressionen der Vernissage am 29.06.

Presseartikel im Darmstädter Echo, 02.07.18