1. Ausstellung der Saison 2019 im Verwalterhaus des     Hofgutes Guntershausen                                           

Jürgen HANS, Hanau

01.03. - 26.05., CINECATURA - Die komische Sicht auf Kinohelden

CINECATURA

Die komische Sicht auf Kinohelden  

(Karikaturen-Ausstellung in der Galerie des Verwalterhauses des Hofgutes Guntershausen)

 

Schon seit ewigen Zeiten hat sich in der Welt der Kunst das Portrait  großer Beliebtheit erfreut. Mindestens ebenso beliebt ist dessen „leichtfüßige Schwester“ die Karikatur.

Dieser künstlerisch wichtigen Ausdrucksform hat sich schon seit Jahren der Hanauer Grafiker, Maler und Illustrator Jürgen HANS verschrieben. Lässt sie doch eine ironische, humoristische Sichtweise auf öffentliche Persönlichkeiten und Filmstars zu.

Besonders die Filmgrößen haben es dem Künstler angetan, der schon als Schüler vom „Kino-Virus“ infiziert wurde. HANS verbeugt sich mit einem Augenzwinkern durch seine feinsinnigen, beeindruckenden Arbeiten vor „seinen“ Leinwand-helden.

Durch intensive Bild- und Personenrecherche fördert er neben Besonderheiten der Gesichts-Züge auch Eigenarten und Macken, sowie Filmbezüge für den Betrachter zutage.

Jürgen HANS lädt ein zu einer vergnüglichen Reise durch ein Stück Film-geschichte. Da finden sich neben Charles Bronson ( Hauptdarsteller in dem Leinwand-Epos: „ Spiel mir das Lied vom Tod“) auch Dick und Doof alias Stan Laurel und Oliver Hardy. James Bond grüßt Miss Marple, Wallacefilm- Bösewicht Kinski trifft auf Kultregisseur Alfred Hitchcock und, und, und.

Auf den ersten Blick wirken die gezeigten Karikaturen wie Graphitzeichnungen

mit sparsam eingesetzter Farbe. Bei näherem Hinsehen erkennt man jedoch, dass es sich um aufwendige Fineart-Aquarelle handelt, die teilweise mit sehr spitzem Pinsel und viel Liebe zum  Detail auf Büttenpapier gebannt wurden.

 

„Ganz großes Kino“ im Hofgut Guntershausen.

Eine Auswahl aus einer ständig wachsenden Anzahl seiner Filmkarikaturen ist vom

     1. März bis zum 26. Mai 2019  in der Galerie des Verwalterhauses (Hofgut   

     Guntershausen / Kühkopf) jeweils an den Wochenenden und Feiertagen von 13.00 

     bis 17.00 bei freiem Eintritt zu sehen.

 

Auswahl an Karikaturen, die in der Ausstellung gezeigt werden

Bilder der Vernissage am 01.03.2019

Pressemeldung zur Vernissage bei ECHO ONLINE am 5.3.19

Mit feinsten Pinselstrichen

Von René Granacher

 

Der Hanauer Künstler Jürgen Hans stellt bis zum 26. Mai karikierende Porträts von Filmstars im Hofgut Guntershausen aus.

Der Hanauer Künstler Jürgen Hans stellt seine Karikaturen vor.

Foto: Vollformat/Robert Heiler

STOCKSTADT - Ein Fest für Filmfreunde ist die aktuelle Ausstellung im Hofgut Guntershausen. Wo sonst, passend zum Ambiente des Naturschutzgebiets, oft Landschaftsbilder zu sehen sind, gibt es diesmal ausschließlich Köpfe: Karikierende Porträts von Filmstars, die der Hanauer Künstler Jürgen Hans angefertigt hat.

 

Dabei unterscheiden sich die Bilder deutlich von herkömmlichen Karikaturen, die meist in einem vereinfachenden Pinsel- oder Federstrich die charakteristischen Punkte eines Gesichts zu erfassen suchen. Vereinfacht ist hier gar nichts, sondern Hans’ Bilder sind mindestens so aufwendig gemalt wie naturalistische Porträts. Und sie gehen über die Merkmale der jeweiligen Person hinaus, indem sie zahlreiche Verweise auf Image und Rollen der Dargestellten integrieren.

 

Etwa bei den Schauspielern aus Edgar-Wallace-Filmen, denen hier ein eigener Bereich mit liebevoller Präsentation gewidmet ist. Da sieht man Klaus Kinski mit irrem Blick in der Gummizelle wie im Streifen „Die seltsame Gräfin“, Brigitte Horney aus „Das Geheimnis der weißen Nonne“, Joachim Fuchsberger mit einer Kermit-Puppe als Hinweis auf den „Frosch mit der Maske“. Eddi Arent als ewiger Butler ist noch bekannt, während markante Nebendarsteller wie Ady Berber oder Werner Peters schon etwas für Spezialisten sind.

 

„Ich beschäftige mich viel mit den Schauspielern“, sagte Jürgen Hans in seiner Einführung, „recherchiere lange und gehe ganz darin auf.“ Seine Krimibegeisterung teilte er mit den Gästen, indem er zu ihrem Vergnügen den Text von Reinhard Meys Lied „Der Mörder ist immer der Gärtner“ rezitierte.

 

Mehrere Bond-Darsteller kommen zu Ehren, immer um verspielte Details angereichert, die auf ihre Filme verweisen. Aber auch ein „eiskalter“ Alain Delon ist zu sehen, Jean-Paul Belmondo ebenso wie Gérard Depardieu. Clint Eastwood und Charles Bronson vertreten den Western, ansonsten sind Stars aus Kriminalfilmen in der Überzahl. Doch auch Alfred Hitchcock ist ausgestellt (mit Vogelkrawatte) oder Romy Schneider.

 

Größtenteils in graubraunen Tönen gehalten, erwecken die akribisch durchkomponierten Bilder auf den ersten Blick den Eindruck von Kohle- oder Bleistiftzeichnungen. Tatsächlich handelt es sich aber um Aquarelle, die mit den üblichen Blumen- oder Landschaftsbildern in dieser Technik nichts gemein haben. Hans modelliert seine Filmhelden mit feinsten Pinselstrichen und einer überbordenden Detailverliebtheit, bei der jedes Haar und manchmal jede Pore einzeln gewürdigt werden.

 

Das Ergebnis ist manchmal von liebevoller Bosheit wie Karikaturen von Gerhard Haderer, aber auch von hyperrealistischer Überzeugungskraft wie Gemälde von Gottfried Hellnwein. Von Sebastian Krüger kennt man ähnlich verzerrte Star-Porträts in Farbe, während bei Hans nur sehr sparsam eingesetzte Farbelemente das cineastische Schwarz-Weiß ergänzen. Die Aufzählung vergleichbarer Künstler zeigt, dass er sich mit seiner Kunstfertigkeit nicht hinter großen Namen verstecken muss.

 

Denn dass er weit mehr ist als ein Hobbykünstler, ist beim Blick auf die Bilder augenfällig. 1952 geboren, kam der Hanauer über eine Ausbildung zum Schaufenstergestalter zur professionellen Grafik, war bis 2002 in einer Werbeagentur beschäftigt und arbeitet seitdem frei. Seine Begeisterung für den Film wurde schon in der Kindheit geweckt, als er im Hanauer „Gloria-Palast“ die Wallace-Filme sah. Die späten Früchte dieser Inspiration sind nun bis zum 26. Mai an Wochenenden und Feiertagen im Hofgut zu sehen. Die Öffnungszeiten sind 13 bis 17 Uhr.

 

ECHO ONLINE vom 5.3.2019